Klima- und Umweltschutz für Freilassing

Das Thema „Klima- und Umweltschutz“ beherrscht derzeit alle Medien. Bei einer kürzlich stattgefundenen Au-Wanderung mit Georg Auer und Pro Freilassing wurde ich dann direkt vor Ort damit konfrontiert, dass sich Flora und Fauna durch den Klimawandel bereits seit längerem verändern. Die ursprünglichen Baum- und Straucharten der eigentlichen Auenlandschaft sind schon seit vielen Jahren auf dem Rückzug. Veränderungen im Wasserhaushalt und in der wirtschaftlichen Holznutzung haben diesen Wandel verursacht.

Dass dringender Handlungsbedarf gegeben ist, zeigen also nicht nur die Klimakonferenz in Madrid und die wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre, sondern die Auswirkungen direkt vor der Haustür. Ich habe mir für diesen Beitrag einige Punkte herausgesucht, die sich mit geringem finanziellen Aufwand realisieren lassen, die aber viel bringen.

Freiraum- und Ausgleichsflächen

Deswegen ist Anpassung ein Stichwort, das für die zukünftige Entwicklung Freilassings wichtig ist. Freilassing hat Potential für Wohnraum und Gewerbe. Eine Entwicklung, die auch die notwendigen Infrastrukturflächen bedingen. Dabei ist mir wichtig, immer auf den notwendigen Ausgleich von möglicherweise zukünftig versiegelten Flächen zu Freiraumflächen achten oder hochwertige Ausgleichsflächen zu schaffen.

Grünflächen und Straßenbegleitgrün

Das Stadtklima stellt ebenfalls große Herausforderungen dar. Nicht nur die Ausrichtung der zukünftigen Gebäude, sondern auch die notwendige Durchströmung der Straßen, Wege und Plätze mit Luft ist wichtig. Grüngürtel, Parkanlagen und zusammenhängende Grünflächen können dazu beitragen, dass das Klima und die Temperaturen erträglich sind. Dafür muss an den Straßen und Wegen auch entsprechendes Straßenbegleitgrün geschaffen werden. Dies bietet nicht nur Schatten beim Radfahren und Spazierengehen, sondern filtert auch den Feinstaub.

Begrünte Dächer und Fassaden

Ein Beispiel für eine komplette Fassadenbegrünung: Die Fassade des Parkhaus N2 in Mannheim (Bild: Immanuel Giel)

Ein Beispiel für eine komplette Fassadenbegrünung: Die Fassade des Parkhaus N2 in Mannheim (Bild: Immanuel Giel/Quelle: Wikipediaeintrag: Fassadenbegrünung)

Auch begrünte Dächer und Fassaden mindern die Folgen der zunehmenden baulichen Verdichtung und tragen zur Lebensqualität in Städten bei. Kleine Schritte in diese Richtung wurden bereits an kommunalen Einrichtungen gemacht. So sind bereits Gründächer realisiert worden. Das möchte ich ausweiten und forcieren. Auch Teile von Fassaden, z.B. von Parkhäusern oder Gewerbebauten, können mit „grünen“ Fassadenteilen versehen werden. Fassadenbegrünung isoliert aber nicht nur oder bewahrt den Innenbereich vor starkem Aufheizen, er ist außerdem eine optische Aufwertung für das Gebäude und sorgt so auch für ein schöneres Stadtbild.

Dezentrale Energieversorgung

Ich möchte auch die dezentrale Energieversorgung für Quartiere, wie der kürzlich in Betrieb genommene Energieverbund am Badylon, ausbauen. Hier wird Strom direkt dort hergestellt, wo er benötigt wird. Dieses Konzept habe ich vor einigen Jahren bereits bei der Konzeption und  der Entwicklung des Energieverbunds der kommunalen Liegenschaften angestoßen und realisiert. Das lässt sich auch ausbauen, so kann ich mir zum Beispiel vorstellen, dass es später im Sonnenfeld eine Energiezentrale gibt, die Solarthermie und Photovoltaik in Verbindung mit entsprechenden Speichermöglichkeiten zur Versorgung von zukünftigen Gebäuden nutzt. Dabei setze ich auf die modulare Zusammenwirkung von verschiedenen Energieressourcen, damit die Versorgungssicherheit gewährleistet ist.

Generell gilt, dass bei allen Entscheidungen, die für Freilassing anstehen, immer auch der Klima- und Umweltschutz beachtet werden muss, damit Freilassing fit für die Zukunft bleibt.